Martin Schlüter
Mit großem Stolz und Dankbarkeit feiern wir das 20-jährige Bestehen des Government Site Builder (GSB) Projekts. Am 30. September 2003 stellte unser Partner Materna die erste GSB-Version vor, die auf dem robusten Content-Management-System (CMS) von CoreMedia aufbaut. Dieser Meilenstein bietet uns die Gelegenheit, über die bemerkenswerte Reise nachzudenken, die die Landschaft der digitalen Behördendienste tiefgreifend geprägt hat.
Anfang der 2000er Jahre wurde das ehrgeizige Projekt "BundOnline 2005" gestartet, das die Digitalisierung aller internetfähigen Dienstleistungen der Bundesverwaltung zum Ziel hatte. Wir ahnten nicht, dass sich dieses Vorhaben zu einer lang anhaltenden Erfolgsgeschichte entwickeln würde. In den vergangenen zwei Jahrzehnten war der GSB maßgeblich an der Umsetzung von über 250 Webpräsenzen und Intranets beteiligt, darunter das Robert Koch-Institut, der Bundesrat, der Deutscher Wetterdienst und viele mehr. Viele dieser Projekte haben die Standardlösung des GSB genutzt, die für ihre Anpassungsfähigkeit bekannt ist und eine einfache Anpassung an individuelle Bedürfnisse ermöglicht. Diese Flexibilität, in Kombination mit CoreMedias unerschütterlichem Engagement für Stabilität, Sicherheit und Leistung, hat eine nunmehr 20-jährige Erfolgsgeschichte begründet.
Historischer Kontext: BundOnline 2005
Im Jahr 2003 wurden entscheidende Verträge zwischen der Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch den Bundesminister des Innern (BMI) und das Beschaffungsamt (BeschA), und Materna, dem Generalunternehmer für das Projekt BundOnline 2005, unterzeichnet. In einem strengen Auswahlverfahren im Jahr 2003 hat sich Materna als Generalunternehmer durchgesetzt und das CMS von CoreMedia als technisches Rückgrat für diese Standardlösung ausgewählt.
BundOnline 2005 war eine visionäre E-Verwaltungsinitiative, die von Bundesbehörden in Deutschland geleitet wurde. Sie zielte darauf ab, alle internetfähigen Dienste der Bundesverwaltung zu digitalisieren und gleichzeitig die Effizienz des Staates zu steigern. Ihr Ziel war es, die Dienstleistungen der Bundesverwaltung für Bürger:innen, Unternehmen und Behörden besser zugänglich zu machen, Prozesse zu vereinfachen und Kosten zu senken.
Das Bundesministerium des Innern war federführend für das Projekt, die zentrale Koordination lag bei der Projektgruppe BundOnline. Innerhalb von fünf Jahren wurden rund 100 Bundesbehörden umgestaltet, um ihre Dienstleistungen online anbieten zu können. Damit ist es eine der größten E-Government-Initiativen in Europa.
Neben zentralen Komponenten und Kompetenzzentren, die zur Unterstützung der Ministerien und Behörden bei der Realisierung ihrer digitalen Dienste eingerichtet wurden, war ein zentraler Aspekt dieser Initiative die Entwicklung von Kompetenzzentren und einer Online-Präsenz, die auf die sich verändernden Bedürfnisse der Bundesbehörden reagieren kann. Dazu gehörte der Government Site Builder, eine zentrale Content-Management-Lösung für die Bundesregierung.
Einführung des Government Site Builders (GSB).
Der GSB wurde unter den Gesichtspunkten Datenschutz, Vorfertigung und Zugänglichkeit gebaut und so konzipiert, dass er robust genug ist, um Situationen mit hohem Besucheraufkommen oder Krisenzeiten zu bewältigen - wie sich während der COVID-19-Krise gezeigt hat, als die Besuche der Website des Robert Koch-Instituts so hoch waren wie nie zuvor.
Die GSB Standard Solution selbst ist ein vielseitiges Toolkit für die schnelle und unkomplizierte Entwicklung von Websites. Sie bietet vorgefertigte Layout-Vorlagen, Navigationskonzepte und eine Vielzahl von Funktionen, darunter die Volltextsuche-Softwarebibliothek "Apache Solr". Diese Komponenten können im Ist-Zustand eingesetzt, individuell konfiguriert oder durch Anpassungen weiter verbessert werden.
Der GSB hilft den Nutzern auch bei der Einhaltung der GDPR und unterstützt die Erstellung barrierefreier Websites, die sich an der Barrierefreien Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) orientieren und etablierte E-Government-Standards einhalten.
GSB: Eine moderne und nutzerzentrierte Lösung
Jedes erfolgreiche Projekt verdankt seinen Erfolg engagierten Menschen. Unsere Partnerschaft mit Materna, verbunden mit den unschätzbaren Beiträgen von Ulrich Pinner, Dr. Georg Kösters, und deren Teams, geht über das Fachliche hinaus und hat sich zu einer tiefen Freundschaft entwickelt, die von einem offenen und konstruktiven Dialog geprägt ist, auch im Angesicht von Herausforderungen. Ulrich und Georg, ihr seid die Verkörperung des GSB.
Während wir zwei Jahrzehnte GSB feiern, sprechen wir unseren Partnern, dem unerschütterlichen Engagement zahlreicher Einzelpersonen und dem transformativen Einfluss, den der GSB auf die E-Government-Dienste in Deutschland hatte, unsere aufrichtige Anerkennung aussprechen. Mit Blick auf die Zukunft bleiben wir unserem Engagement für Effizienz, Zugänglichkeit und Innovation treu und stellen sicher, dass der GSB die Behörden weiterhin in die Lage versetzt, Bürger:innen und Unternehmen im digitalen Zeitalter wirksam zu dienen.